Mit dem "Flieger" reisen ... hat das was?
Fliegen bietet Zeitvorteile für Distanzen über 600 km pro Richtung - viele Flüge scheinen aus wirtschaftlichen Gründen notwendig: Ohne wirtschaftlichen Erfolge seien Massnahmen nicht bezahlbar, die dringlich benötigt werden, um den Klimawandel zu stoppen. Aber vergleichbar viele Flüge werden auch einfach aus Vergnügen durchgeführt. Hier wird es schwieriger, die Nutzung des Flugzeugs zu rechtfertigen. Das stärkste Argument ist dann noch: Reisen bildet! Und Bildung ist nicht nur ein Grundrecht für alle Menschen, sondern hilft auch der gesamten Gesellschaft bei der Bewältigung der Zukunftsprobleme.
Fliegen = Aktiv Klima killen? Ja, so ist es, leider!
Flugzeuge benötigen einen besonderen Saft als Treibstoff, denn der Treibstoff muss gut lagerbar sein und gleichzeitig soll er einen maximalen Energieinhalt pro kg Gewicht aufweisen. Das heute verwendete Flugbenzin (=Kerosin) stellt den besten Kompromiss dar. Aber es wird aus Rohöl hergestellt und ist wegen der bei der Verbrennung entstehenden CO2-Mengen klimaschädlich. Da zudem der Energiebedarf pro Fluggast (selbst bei Vollbesetzung des Flugzeugs und trotz neuester Triebwerkstechnik) exorbitant höher liegt als bei anderen Transportformen, ist die Flugbranche die Industrie mit dem höchsten
CO2-Fußabdruck und somit der tatsächliche Klimakiller schlechthin.
Und was tut die Luftfahrtindustrie?
Was können wir Verbraucher tun?
Die Luftfahrtindustrie verfolgt die Verzögerungs-Politik, die auch schon relativ erfolgreich von anderen Industriezweigen verfolgt wurde, als diese unter öffentlichem Druck standen:
- (1) Das CO2-Problem ignorieren ... und hoffen, dass die Öffentlichkeit müde wird und einschläft.
- (2) Mit einem erhöhten Werbebudget wirbt (fast) jede Fluggesellschaft dafür, dass sie bzw. der Reisende einen besseren CO2-Fussabdruck hat, da neue Flugzeuge mit effizienteren Motoren eingesetzt werden. Dieses "Greenwashing" nimmt zuweilen groteske Ausmasse an und die Werbemanager versuchen doch tatsächlich durch schiefe Vergleiche die jeweilige Fluglinie als "Grün" zu verkaufen.
- (3) Parallel zu (2) werden in bunten Verbandsmitteilungen jede Menge Ankündigungen und Zielsetzungen mit jeweils möglichst langer Laufzeit verbreitet. Da aber zumeist mehr Aufwand in die Ankündigungen als in die Realisierung von Massnahmen gesteckt wird, sind diese Aktivitäten zumeist nicht viel Wert. Und die einzelne Luftverkehrsgesellschaft braucht sich zu nichts zu verpflichten. Die Ankündigungen kommen ja nur vom Industrieverband.
- (4) Einzelne Pilotprojekte zur CO2-Vermeidung werden von Forschungseinrichtungen durchgeführt ... und die Luftfahrtindustrie bemüht sich gleichzeitig allen mitzuteilen, dass alles noch in den Kinderschuhen steckt und sowieso viel, viel, viel zu teuer sei.
- (5) Erst auf gesetzgeberischen Zwang hin werden tatsächlich nachhaltige Massnahmen ergriffen. Und dann wird so getan, als ob es die Gesetzestexte nie gebraucht hätte, weil man ja sowieso gerade .... (Wer glaubt an den Osterhasen?)
- (6) Und plötzlich sind die Kosten gar nicht mehr das Problem. Plötzlich wird der Wandel ganz schnell ralisiert. Jede Firma so schnell, wie es die finanziellen Mittel erlauben. Verdrängungswettbewerb herrscht!
- Geschafft! Der Wandel ist/wird vollzogen. Nur eben viele Jahre später, als es notwendig gewesen wäre.
Flugbenzin entgiften!
Ja, es geht! Und die benötigten Geländeflächen sind auch zu finden (siehe Bild rechts)! Solarthermische Produktion von Flugbezin als Alternativen zum petrochemisch hergestellten Kerosin. ....